Wunschfee – ein Job mit Glücksfaktor

Sie hat ihren Traumjob gefunden. Seit rund drei Jahren ist Andrea Lochinger beruflich Wunscherfüllerin. Oder Wunschfee, wie die guten Geister heissen, die bei der Sternschnuppe alles daransetzen, ausgefallene Kinderwünsche zu erfüllen.

Wunschfee ist kein Beruf, sondern vielmehr Berufung und eine überaus erfüllende Aufgabe. «Das Strahlen der Kinder zu sehen, wenn ihr Herzenswunsch in Erfüllung geht, ist ein unglaubliches Gefühl,» sagt Andrea.

Sie bezeichnet sich selbst als «Reisefüdli», und wenn Corona sie nicht daran hindert, ist sie gerne in der ganzen Welt unterwegs. «Reisen ist für mich etwas ungemein Bereicherndes, genauso wie meine Arbeit bei der Sternschnuppe.»

Wunschberuf Wunschfee
Eigentlich war Andrea zufrieden in ihrem alten Job. Sie arbeitete im Marketing einer grossen Firma und war verantwortlich für verschiedenste Kampagnen, Projekte und das Eventmanagement. Diese Erfahrung und ihr grosses Organisationstalent kommen ihr auch bei der Sternschnuppe zugute. Etwas von A bis Z zu planen und zu organisieren, machte ihr Spass. Was ihr in ihrer früheren Anstellung jedoch fehlte, war der direkte Kontakt zu den Kunden und ein gewisser Tiefgang.

In ihrer Freizeit engagiert sich Andrea ehrenamtlich und organisiert jedes Jahr einen Sporttag für Menschen mit Handicap. «Dort habe ich zum ersten Mal gespürt, wie unglaublich schön es ist, Freude zu bereiten.» Die Vorstellung, so etwas beruflich zu machen, liess sie nicht mehr los. Eine Freundin erzählte ihr von ihren Aufgaben bei der Sternschnuppe und für Andrea war rasch klar, eine solche Organisation wäre genau das Richtige für sie. Als eine Stelle frei wurde bewarb sie sich und bekam den Job.

Erwartungen übertroffen
Auf die Frage, ob sich ihre Erwartungen erfüllt hätten, strahlt Andrea: «Meine Erwartungen wurden sogar übertroffen. Meine Aufgabe ist ein riesengrosses Privileg, das ich sehr zu schätzen weiss. Ich gehöre zu den glücklichen Menschen, die von ihrem Traumberuf leben dürfen.»

Beeindruckt ist sie von den freiwilligen Wunschbegleitenden. Auch wenn jede Wunscherfüllung minutiös geplant ist, Unvorhergesehenes kommt immer wieder vor. Ein Flug hat Verspätung; im Hotel will niemand etwas von der Reservation wissen oder die Familienkonstellation erweist sich als besonders anspruchsvoll – die Wunschbegleitenden meistern solche Herausforderung mit viel Engagement und Souveränität. Auch die «Wunscherfüllungspartner» legen sich jeweils mächtig ins Zeug, um den Kindern ein Strahlen aufs Gesicht zu zaubern.

Herausforderungen gemeinsam meistern
Es kommt leider auch vor, dass eine Wunscherfüllung pressiert, weil es dem Kind schlecht geht. «Zu erleben, wie dann alle am gleichen Strick ziehen und alles tun, um dem Kind und seiner Familie doch noch einen unvergesslichen Moment zu schenken, ist einfach unbezahlbar.»

Dieser ausserordentliche Teamgeist war in den vergangenen Monaten besonders wertvoll. Viele Wunscherfüllungen mussten abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Der Organisationsaufwand war riesig, weil viele und oft kurzfristig wechselnde Corona-Massnahmen berücksichtigt werden mussten. «Wir haben gemeinsam nach Wegen gesucht, um den Familien dennoch Glücksmomente zu schenken. So sind auch die Geburtstagssterne entstanden, die von Eltern und Kindern sehr geschätzt wurden. Die vielen positiven Rückmeldungen sind eine schöne Bestätigung für unsere Arbeit.»