Mit einem Helikopter über das Dreigestirn «Eiger, Mönch und Jungfrau» fliegen, das stellte sich Alexandr, der mit einem allgemeinen Entwicklungsrückstand lebt, als einzigartiges und unglaubliches Gefühl vor.
Nach den Erzählungen seines Vaters, der schon einmal einen Helikopterflug erlebt hatte, war Alexandr Feuer und Flamme für ein solches Abenteuer.
Am Anfang von Alexandrs besonderem Tag, durfte er zu Mittag seine Leibspeise «deutsche Schweinehaxe» geniessen. Sie wurde im Restaurant des Hotel Silberhorn in Lauterbrunnen speziell für ihn zubereitet. Zufrieden und mit wohlig vollem Magen konnte der Jugendliche es nun kaum mehr erwarten: gleich würde er im Helikopter abheben!
Nach dem kurzen Spaziergang zur Start- und Landewiese stand das heiss ersehnte Fluggerät nun vor ihm. Die Familie durfte den Heli zuerst genau in Augenschein nehmen. Danach hiess es «ready for boarding» und der Pilot startete den Motor. «Wir durchleben gerade alle vier Jahreszeiten», lachte Alexandrs Mutter, denn die Aussicht reichte von der strahlenden Sonne und dem stahlblauen Himmel, über kräftig herbstfarbige Bäume und saftige Wiesen bis hin zu schneebedeckten Gipfeln und eisigen Gletschern. Alexandr, der im Helikopter vorne sass, betrachtete alles begeistert und kommentierte es über sein Mikrofon.
Für ihn und seine Familie, die ursprünglich aus Kasachstan kommen, ist die Schweizer Landschaft schlichtweg überwältigend. Die Sphinx flitzte unter ihm vorbei, das Jungfraujoch wurde allmählich kleiner und langsam neigte sich der Rundflug dem Ende zu.
Wieder zu Hause, fiel die ganze Aufregung des Tages von Alexandr ab. Vor lauter Nervosität hatte er tagsüber kaum ein Wort gesprochen. Nun sprudelte es nur so aus ihm heraus. Gespannt hörten seine Grosseltern den lebhaften Erzählungen ihres Enkels zu. Die Familie ist sich sicher, diese Erinnerungen wird Alexandr sein Leben lang begleiten.