Musa

Bevor sein Herzenswunsch in Erfüllung ging, musste sich Musa in Geduld üben: Er träumte davon, Cristiano Ronaldo live spielen zu sehen – und ihn wenn möglich sogar persönlich zu treffen.

Vor Kurzem wurde dieser Traum wahr: Bei einem Heimspiel der portugiesischen Nationalmannschaft in Lissabon konnte Musa seinen Sportstar endlich live erleben. Ein persönliches Treffen war zwar aufgrund der Richtlinien des Teams nicht möglich, doch das Trikot mit Ronaldos Originalunterschrift ist seither sein wertvollster Besitz. Es hängt eingerahmt an der Wand in seinem Zimmer. Im Interview erzählt Musa von diesem besonderen Tag.

Wie kam es zu deinem Herzenswunsch, Musa?

Ich bin ein grosser Fussballfan und besonders fasziniert von Christiano Ronaldo. Fussball bedeutet mir viel. Aufgrund meiner Beeinträchtigung kann ich aber selbst nicht Spielen. Durch diese Begeisterung bin ich zum Sport gekommen und spiele jetzt schon seit Jahren leidenschaftlich Powerchair-Hockey, eine Mannschaftssportart, bei der mit Elektrorollstühlen Feldhockey gespielt wird.
Meine Tante hat mich damals darauf aufmerksam gemacht, dass ich bei der Sternschnuppe einen Wunsch anmelden darf und ich wusste sofort, welcher es sein soll. Meinen Wunsch habe ich dann bereits vor fünf Jahren angemeldet und jetzt ist er endlich wahr geworden.

War es schwer für dich, so lange zu warten?

Nein, ich wusste, dass die Sternschnuppe alles versucht, um meinen Wunsch wahr werden zu lassen. Wir standen all die Jahre in Kontakt, auch während Corona, was die Wartezeit nochmal verlängert hat. Ausserdem sind die Rollstuhlplätze pro Spiel beschränkt, aber das Warten hat sich gelohnt. Meine Vorfreude wuchs mit jedem Tag und ich konnte es kaum glauben, als der Anruf kam, dass der Wunsch nun in Erfüllung gehen soll.

Mit wem bist du nach Lissabon gereist und wie war die Reise für dich?

Meine Tante und mein Bruder haben mich begleitet. Ausserdem ist Hans, ein Wunschbegleiter der Sternschnuppe mit uns gereist. Er hat sich um alles Organisatorische gekümmert und auch mit der Flughafencrew verhandelt, als es Schwierigkeiten wegen meines Elektrorollstuhls gab. Aber schlussendlich ging alles gut und wir konnten die drei Tage in Lissabon sehr geniessen. Für mir war es die erste Flugreise und ich bin so dankbar, dass ich auch das erleben durfte. Es war aufregend im Flugzeug zu sitzen und zu wissen, dass ich nach Portugal fliegen darf, um dort mein Idol live zu sehen. Mit Rollstuhl zu reisen ist immer eine Herausforderung, aber die Menschen in Portugal waren alles sehr freundlich und offen und haben uns geholfen, wann immer Hilfe notwendig war.

Erzähl uns von deiner Wunscherfüllung. Gibt es ein Erlebnis, das dir besonders in Erinnerung blieb?

Es waren drei unvergessliche Tage und es ist schwer ein Highlight zu nennen, da alles der absolute Wahnsinn war. Aber als ich das Trikot mit der Originalunterschrift von Ronaldo erhalten habe, konnte ich es kaum glauben. Das war schon ein sehr besonderer Moment. Das Match anzusehen und Ronaldo live spielen zu sehen, war unglaublich. Ich hatte gute Sicht auf das Spielfeld und konnte ihn anfeuern. Nach dem Match hatte ich gehofft, dass ich ihn noch persönlich sehe, daraus ist aber leider nichts geworden. Aber das Trikot mit der Unterschrift ist ein grosser Schatz, den ich nun eingerahmt in meinem Zimmer jeden Tag bestaunen kann und mich für immer an die Wunscherfüllung erinnern wird. Ausserdem wird es immer unvergesslich bleiben, dass ich das Meer gesehen habe. Das war auch ein besonderer Moment, die Wellen und die Weite zu sehen.

Was bedeutet die Erfüllung des Herzenswunsches für dich?

Die Wunscherfüllung bedeutet für mich nicht nur, dass ich endlich mein Idol live sehen konnte und ein Trikot von ihm habe, sondern es hat mir vor allem gezeigt, dass es wichtig ist, seine Träume zu verfolgen und nicht aufzugeben. Wenn man etwas wirklich will, dann schafft man es auch. So habe auch ich nie aufgegeben und ihr seht – mein Wunsch ging in Erfüllung.

Anlässlich dieses Interviews hat uns Musa auch eine grosszügige Spende überreicht. Vielen Dank für diese herzliche Geste, lieber Musa.